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Usedomer Literaturtage 2011

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Usedomer Literaturtage 2011 entdecken deutsch-polnisch-tschechische Grenzlandgeschichten

Usedomer Literaturtage verleihen zum ersten Mal Usedomer Literaturpreis

Seetel Hotels unterstützen tatkräftig.

Hellmuth Karasek überreicht Preis an die tschechische AutorinRadka Denemarková und deren Übersetzerin Eva Profousová

Pressemitteilung, Seebad Ahlbeck, 23. Februar 2011

Die zum dritten Mal stattfindenden Usedomer Literaturtage [2] (30. März – 3. April) verstehen sich auch in diesem Jahr als eine Plattform zum europäischen Austausch. Die eingeladenen deutschen, polnischen, tschechischen und österreichischen Autoren werfen 2011 einen Blick auf Grenzlandgeschichten zwischen Deutschland, Polen und Tschechien – eine Region geprägt von historischer und kultureller Gemeinsamkeit sowie durch Kriege und politische Umwälzungen stetig wandelnden Grenzlinien. Literatur ermöglicht einen wichtigen Schritt zur Völkerverständigung und fördert die geschichtliche Aufarbeitung und Vergangenheitsbewältigung.

Die Usedomer Literaturtage verleihen 2011 zum ersten Mal den Usedomer Literaturpreis. Dies verkündeten die Veranstalter auf der heutigen Pressekonferenz in Bansin. Basierend auf der thematischen Ausrichtung der Literaturtage, werden jährlich Literaten ausgezeichnet, die sich in hohem Maße dem Europäischen Dialog in Geschichte und Gegenwart verpflichtet fühlen. Die Jury, bestehend aus Prof. Dr. Hellmuth Karasek [3], Dr. Andreas Kossert [4] und Dr. Doris Lemmermeier [5] (Direktorin des Deutschen Kulturforums östliches Europa, Potsdam), wählten die tschechische Autorin Radka Denemarková [6] und deren Übersetzerin Eva Profousová [7] aus. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis beinhaltet darüber hinaus einen vierwöchigen Aufenthalt auf der Insel Usedom, im Seetel [8] Romantik Seehotel Ahlbecker Hof***** [9]. Damit soll auch in Zukunft der Gedankenaustausch gefördert und die literarische Tradition auf der Insel, verbunden u.a. mit Maxim Gorki, Theodor Fontane und Thomas Mann, fortgeführt werden. Hellmuth Karasek überreicht den Usedomer Literaturpreis 2011, gestiftet von der Seetel Hotelgruppe [8] und den Usedomer Literaturtagen, am Sonntag, den 3. April, 11 Uhr, im Atelier Otto Niemeyer-Holstein [10], Koserow.

Jurymitglied Dr. Andreas Kossert (Autor und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung, Berlin) äußerte sich über die Preisträgerin: „Radka Denemarková hält mit ihrem Roman „Ein herrlicher Flecken Erde“ einen literarischen Schlüssel zum Verständnis der komplexen Geschichte Tschechiens während und nach dem Zweiten Weltkrieg bereit. NS-Terror, Besatzung und Konzentrationslager gehören zu den Erfahrungen der Protagonistin Gita Lauschmannová, als sie nach der Befreiung als Holocaust-Überlebende in ihr Heimatdorf zurückkehrt und dort nunmehr als Deutschsprachige vertrieben wird. Ihr späteres Leben widmet sie dem Kampf um Gerechtigkeit und Anerkennung. Der Roman schildert die Auseinandersetzungen in der tschechischen Nachkriegsgesellschaft und ist gleichzeitig bestechend in seiner Kompromisslosigkeit und dem Ringen um Verständigung“. Radka Denemarková wird mit ihrem Roman bei den Usedomer Literaturtagen am 31. März, 19 Uhr, im Hotel Usedom Palace, Zinnowitz sowie bei der Preisverleihung am 3. April zu erleben sein.

Eröffnet werden die Usedomer Literaturtage am 30. März um 19 Uhr im Haus des Gastes in Bansin. Unter dem Titel „Grenzgänger“ stellen Włodzimierz Nowak, der in Świnoujście geborene Mariusz Surosz, Martin Pollack und Basil Kerski Reportagen aus der Mitte Europas vor. Martin Pollack wird als Träger des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung 2011 und des Georg Dehio-Buchpreises 2010 einen weiteren Abend bestreiten: am 2. April (19 Uhr, Schloss Stolpe) stehen seine beiden Werke „Nach Galizien“ und „Kaiser von Amerika“ im Mittelpunkt der von Dr. Andreas Kossert moderierten Lesung.

Olga Tokarczuk, eine der bedeutendsten polnischen Schriftstellerinnen, ausgezeichnet u.a. mit dem Literaturpreis „Nike“ und die 1985 geborene Sabrina Janesch, die für ihren Debütroman begeisterte Kritiken in den wichtigen deutschen Feuilletons erhielt, treffen am 2. April (11 Uhr, in Świnoujście, Restaurant Centrala) aufeinander. Die zwei Autorinnen gehen in ihren Romanen „Taghaus, Nachthaus“ und „Katzenberge“ auf die Suche nach einer vergangenen Zeit und der eigenen familiären Geschichte in Schlesien und Galizien. Moderieren wird den Abend der Dramaturg der Usedomer Literaturtage und wissenschaftliche Mitarbeiter des Deutschen Kulturforums östliches Europa, Thomas Schulz.

Tschechische Akzente setzt Jaroslav Rudiš mit seinem bereits verfilmten Roman „Grand Hotel“ in der gemeinsamen Veranstaltung mit Radka Denemarková am 31. März (19 Uhr, Hotel Usedom Palace, Zinnowitz). Mit „Grand Hotel“ ist er der deutschen Vergangenheit der böhmischen Randgebiete auf der Spur und erzählt die anrührende, humorvolle und zugleich tragische Lebensgeschichte seines Protagonisten aus der Stadt Liberec/Reichenbach an der deutsch-tschechisch-polnischen Grenze.

Als Sohn eines Deutschböhmen und einer Jüdin ist der Schriftsteller, Journalist und Lyriker Johannes Urzidil als einer der jüngsten Dichter des „Prager Kreises“ gefeiert, zu dessen wichtigsten Vertretern Franz Kafka, Felix Weltsch und Max Brod zählen. In einer Buchpräsentation am 1. April (16 Uhr, Hans-Werner-Richter-Haus, Bansin), moderiert von Dr. Doris Lemmermeier, zeichnen die Autoren des Buches „HinterNational“, Vera Schneider und Klaus Johann, den Lebensweg von Johannes Urzidil nach.

Eine Brücke zum Usedomer Musikfestiva [11]l schlägt die Veranstaltung am 1. April (19 Uhr, Seetel [8] Romantikhotel Esplanade [12], Heringsdorf) mit dem Pianisten und Autor Alfred Brendel, der im Januar seinen 80. Geburtstag feierte. Der aus der Gegend von Olmütz/Olomouc im heutigen Tschechien stammende Musiker, gilt nicht nur als Charakterkopf des Klaviers sondern auch der Poesie. Moderiert wird der Abend unter dem Titel: „Alfred Brendels kleine Teufel – Über Nonsens und Humor in Brendels Gedichten und in der Musik“ von Manfred Osten.

Die Usedomer Literaturtage begleitend, ist in der Villa Irmgard in Heringsdorf [13] die Ausstellung „Der Fotograf ist da“ zu sehen, die am 31. März (11 Uhr) eröffnet wird. Zu entdecken sind historische Fotografien aus der Sammlung des Denkmalamtes Königsbergs, die uns eine vergangene Zeit und eine fast vergessene Welt – das ehemalige Ostpreußen und seine Bewohner – zeigen. Aufgearbeitet wurden die Aufnahmen vom Institut für Kunstforschung der polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau.

Wie in den vergangenen Jahren ergänzen eine Lesung für Schüler, gestaltet von Sabrina Janesch und Paulina Schulz, sowie die Literarische Inselrundfahrt das Programm der Usedomer Literaturtage. Zur Inselrundfahrt am 1. April (10-16 Uhr) werden u.a. die bekannten Schauspieler Hildegard Alex [14] und Axel Wandtke [15] Lyrik und Kurzprosa von polnischen, tschechischen und deutschen Schriftstellern lesen. Musikalisch begleitet wird die Fahrt, die in der Villa Irmgard, auf dem Golm, in Świnoujście, Mellenthin und Benz Station macht, durch die Geigerinnen Hannah Burchardt und Aoife Ni Bhriain.

Die Usedomer Literaturtage sind eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Usedomer Musikfestivals [11] in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa [16] sowie der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf [17]. Wie 2009 und 2010 übernimmt der Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering [18], die Schirmherrschaft. Kulturpartner ist NDR Kultur [19].

Karten und Informationen sind unter 038378.34647 erhältlich. Das komplette Programm ist unter www.usedomer-literarturtage.de [20] zu finden.

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Franziska Franke

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Usedomer Musikfestival