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Das Esplanade – Auf Liebe gebaut

Das heutige SEETELHOTEL Hotel Esplanade zählt zu den traditionsreichsten und zu den schönsten Häusern der Insel Usedom. Die Geschichte des 1896 erbauten Hotels beginnt mit einer wunderschönen Liebesgeschichte, kommt aber nicht ohne dunkle Kapitel aus.

Im Jahre 1896 wird das heutige SEETELHOTEL Hotel Esplanade als „Schloss Dorothea“ erbaut. Dahinter stehen keine Gewinnabsichten oder sonstige wirtschaftliche Interessen, sondern ein viel menschlicheres Gefühl – die Liebe. Als Geschenk lässt ein Hohenzollernprinz für seine Geliebte Bertha Dorothea Mulach ein Schloss bauen, dass Gästen heute als stilvolle Unterkunft während ihres Urlaub dient. Da ist es mehr als passend, dass das Esplanade heute den offiziellen Titel als Romantikhotel trägt. Nach dem Tode von Bertha Dorothea Mulach im Jahre 1910 wird das Schloss an den Heringsdorfer Hotelier Emil Lindemann verkauft. Emil Lindemann ist einer der wohlhabendsten Einheimischen der damaligen Zeit. Lange wird sich der schlossgewordene Liebesbeweis aber nicht im Besitz des vermögenden Hotelbesitzers befinden.

 

 

Zwei Jahre später, 1912, erwirbt ein jüdisches Ehepaar Haus und Hof. Sie machen aus dem Schloss ein Hotel und erweitern es um ein Restaurant und ein Bistro. Zudem ändert sich abermals der Name. Das „Esplanade“ ist geboren. Die Wurzeln der Eigentümer sind in den darauffolgenden Jahrzehnten deutlich zu erkennen. In den 30er Jahren wirbt das Esplanade mit koscherer Küche und eigenen Gottesdiensten um die Gunst der Gäste. Das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte soll jedoch auch vor den stolzen Hotelbesitzern keine Rücksicht nehmen. Nach der Enteignung durch die Nationalsozialisten wird das einstige Hotel einem neuen Zweck zugeführt. Ab sofort dient das Esplanade als Kinderlandverschickungsheim zu Erholungszwecken von Kindern. Zudem wird es als Lazarett der deutschen Luftwaffe genutzt.

 

Mit dem Ende des 2. Weltkrieges ändert sich nicht viel für das Esplanade, abgesehen vom herrschenden Regime. Kurzzeitig nutzt die Roten Armee das einstige Schloss als militärische Dienststelle, vordergründig wird das Haus als Lazarett und Erholungsheim genutzt. Der Zugang zum Esplanade soll der allgemeinen Öffentlichkeit in den kommenden Jahrzehnten verwehrt bleiben. Ab 1951 fungiert es als Ferienheim „Frieden“ für die Deutsche Volkspolizei der DDR. Später geht das Haus an den FDGB, den freien Deutschen Gewerkschaftsbund, über. Unter dem Name „Guiseppe di Vittorio“ entsteht zunächst ein Gästehaus, ausschließlich für ausländische Gewerkschaftsführer. Ende der 70er Jahre erhalten auch Genossen des DDR-Gewerkschaftsbundes Zutritt. Mit dem Ende der DDR kommt auch das Ende der Exklusion des einfachen Bürgers.

 

 

1992 wird das Haus unter seinem traditionellen Namen „Hotel Esplanade“ wiedereröffnet. Zehn Jahre später wird das traditionsreiche Esplanade von seinen heutigen Eigentümern, der Familie Seelige-Steinhoff, erworben. Es folgen liebevolle Renovierungen, detaillierte Restaurationen und aufwendige Erweiterungen. Darunter verschiedene Zimmer, ein Restaurant, eine Bar und der prachtvolle Kaisersaal.

Im Herzen des Seebades Heringsdorf steht das Esplanade heute für jene Eigenschaften, die es bereits vor über 100 Jahren am besten verkörperte: erstklassige Hotellerie, harmonisches Ambiente und gepflegte Gastlichkeit.